Die empfohlene Vorgehensweise zur Installation von MySQL unter
      Linux besteht in der Verwendung von RPM-Paketen. Die MySQL-RPMs
      werden derzeit auf einem SuSE Linux 7.3-System erstellt, sollten
      aber unter den meisten Linux-Versionen funktionieren, die
      rpm unterstützen und glibc
      verwenden. Wie Sie sich die RPM-Pakete beschaffen, lesen Sie in
      Abschnitt 2.1.3, „Woher man MySQL bekommt“.
    
MySQL AB bietet eine Reihe plattformspezifischer RPMs an. Der Unterschied zwischen einem plattformspezifischen und einem generischen RPM besteht darin, dass ein plattformspezifisches RPM auf der Zielplattform erstellt und dynamisch verknüpft wurde, wohingegen ein generisches RPM statisch mit LinuxThreads verknüpft ist.
Hinweis: RPM-Distributionen von MySQL werden häufig von anderen Anbietern bereitgestellt. Beachten Sie, dass Merkmale und Funktionsumfang sich von den Versionen unterscheiden können, die von MySQL AB angeboten werden, und dass die Angaben in diesem Handbuch nicht unbedingt für deren Installation gelten. Ziehen Sie im Zweifelsfall die Dokumentation des Anbieters zu Rate.
      Wenn Sie Probleme mit einer RPM-Datei haben (also etwa, wenn die
      Fehlermeldung Sorry, the host
      ' angezeigt wird), finden Sie weitere Informationen in
      Abschnitt 2.12.1.2, „Anmerkungen zur Binärdistribution (Linux)“.
    xxxx' could not be looked
      up
      In den meisten Fällen müssen Sie nur die Pakete
      MySQL-server und
      MySQL-client installieren, um eine lauffähige
      MySQL-Installation zu erhalten. Die übrigen Pakete sind für eine
      Standardinstallation nicht erforderlich. Wenn Sie einen
      MySQL-Max-Server mit Zusatzfunktionen verwenden wollen, sollten
      Sie auch das RPM MySQL-Max installieren.
      Allerdings sollten Sie dies erst nach der
      Installation des MySQL-server-RPM durchführen.
      Siehe auch Abschnitt 5.3, „mysqld-max, ein erweiterter mysqld-Server“.
    
      Wenn Sie bei dem Versuch, MySQL-Pakete zu installieren, einen
      Abhängigkeitsfehler erhalten (z. B. error: removing
      these packages would break dependencies: libmysqlclient.so.10 is
      needed by ...), dann sollten Sie auch das Paket
      MySQL-shared-compat installieren, denn dieses
      enthält die beiden gemeinsamen Bibliotheken für die
      Abwärtskompatibilität (libmysqlclient.so.12
      für MySQL 4.0 und libmysqlclient.so.10 für
      MySQL 3.23) .
    
      Einige Linux-Distributionen werden immer noch mit MySQL 3.23
      ausgeliefert und verknüpfen Anwendungen gewöhnlich dynamisch, um
      Festplattenkapazität zu sparen. Befinden sich diese gemeinsamen
      Bibliotheken in einem separaten Paket (z. B.
      MySQL-shared), dann reicht es aus, dieses Paket
      einfach installiert zu lassen und nur die MySQL Server- und
      -Clientpakete zu aktualisieren (diese sind statisch verknüpft und
      hängen nicht von den gemeinsamen Bibliotheken ab). Bei
      Distributionen, in denen die gemeinsamen Bibliotheken im selben
      Paket enthalten sind wie der MySQL Server (z. B. Red Hat Linux),
      können Sie entweder unser MySQL-shared-RPM
      für Version 3.23 installieren oder stattdessen das Paket
      MySQL-shared-compat verwenden.
    
Die folgenden RPM-Pakete sind verfügbar:
          MySQL-server-
        VERSION.i386.rpm
          Das ist der MySQL Server. Sie benötigen ihn in jedem Fall,
          sofern Sie nicht lediglich eine Verbindung mit einem MySQL
          Server herstellen wollen, der auf einem anderen Computer
          ausgeführt wird. Hinweis:
          Server-RPM-Dateien hießen vor MySQL 4.0.10
          MySQL-
          (d. h., der Zusatz VERSION.i386.rpm-server war im Namen
          nicht enthalten).
        
          MySQL-Max-
        VERSION.i386.rpm
          Das ist der MySQL Max-Server. Dieser Server verfügt über
          zusätzliche Fähigkeiten, die der Server im RPM
          MySQL-server nicht aufweist. Sie müssen
          das RPM MySQL-server jedoch zuerst
          installieren, da es für MySQL-Max
          erforderlich ist.
        
          MySQL-client-
        VERSION.i386.rpm
Die MySQL-Standardclientprogramme. Dieses Paket sollten Sie immer installieren.
          MySQL-bench-
        VERSION.i386.rpm
          Tests und Benchmarks. Erfordert Perl und das Modul
          DBD::mysql.
        
          MySQL-devel-
        VERSION.i386.rpm
Die Bibliotheken und Include-Dateien, die erforderlich sind, wenn Sie andere MySQL-Clients (z. B. die Perl-Module) kompilieren wollen.
          MySQL-shared-
        VERSION.i386.rpm
          Dieses Paket enthält die gemeinsamen Bibliotheken
          (libmysqlclient.so*), die bestimmte
          Sprachen und Anwendungen benötigen, um MySQL dynamisch laden
          und verwenden zu können.
        
          MySQL-shared-compat-
        VERSION.i386.rpm
          Dieses Paket enthält die gemeinsamen Bibliotheken für MySQL
          3.23 und MySQL 4.0. Installieren Sie es statt
          MySQL-shared, wenn Sie Anwendungen haben,
          die dynamisch mit MySQL 3.23 verknüpft sind, Sie aber auf
          MySQL 4.0 aktualisieren wollen, ohne die
          Bibliotheksabhängigkeiten zu durchbrechen. Das Paket ist ab
          MySQL 4.0.13 verfügbar.
        
          MySQL-embedded-
        VERSION.i386.rpm
Dies ist die eingebettete MySQL Server-Bibliothek (verfügbar ab MySQL 4.0).
          MySQL-
        VERSION.src.rpm
Dieses Paket enthält den Quellcode aller zuvor aufgeführten Pakete. Es kann auch zur Neuerstellung der RPMs auf anderen Architekturen (z. B. Alpha oder SPARC) verwendet werden.
      Um alle in einem RPM-Paket (z. B. einem
      MySQL-server-RPM) enthaltenen Dateien
      anzuzeigen, führen Sie den folgenden Befehl aus:
    
shell> rpm -qpl MySQL-server-VERSION.i386.rpm
Wollen Sie eine minimale Standardinstallation durchführen, dann installieren Sie die Server- und Client-RPMs:
shell>rpm -i MySQL-server-shell>VERSION.i386.rpmrpm -i MySQL-client-VERSION.i386.rpm
Wenn Sie nur die Clientprogramme benötigen, dann installieren Sie lediglich das Client-RPM:
shell> rpm -i MySQL-client-VERSION.i386.rpm
      Das RPM-Format bietet eine Funktion zur Überprüfung der
      Integrität und Authentifizierung von Paketen vor der
      Installation. Wenn Sie mehr zu dieser Funktion erfahren wollen,
      lesen Sie Abschnitt 2.1.4, „Bestätigen der Paketintegrität mittels MD5-Prüfsummen oder
        GnuPG“.
    
      Das Server-RPM legt Daten im Verzeichnis
      /var/lib/mysql ab. Außerdem richtet das RPM
      ein Anmeldekonto für einen Benutzer namens
      mysql (sofern nicht bereits vorhanden) ein,
      über das der MySQL Server ausgeführt wird, und erstellt die
      entsprechenden Einträge in /etc/init.d/, um
      den Server automatisch mit dem System zu starten. (Dies bedeutet,
      dass Sie, wenn Sie zuvor bereits eine Installation durchgeführt
      und Änderungen an deren Startskript vorgenommen haben, eine Kopie
      des Skripts erstellen sollten, damit es bei der Installation eines
      neueren RPM nicht verloren geht.) Weitere Informationen dazu, wie
      MySQL automatisch mit dem System gestartet werden kann, finden Sie
      in Abschnitt 2.9.2.2, „MySQL automatisch starten und anhalten“.
    
      Wenn Sie das MySQL-RPM auf älteren Linux-Distributionen
      installieren wollen, die Initialisierungsskripten in
      /etc/init.d noch nicht (direkt oder über
      eine symbolische Verknüpfung) unterstützen, dann sollten Sie
      eine symbolische Verknüpfung erstellen, die auf die Position
      verweist, an der Ihre Initialisierungsskripten tatsächlich
      installiert sind. Heißt die Position etwa
      /etc/rc.d/init.d, dann geben Sie vor der
      Installation des RPM die folgenden Befehle ein, um
      /etc/init.d als symbolische Verknüpfung zu
      erstellen, die darauf verweist:
    
shell>cd /etcshell>ln -s rc.d/init.d .
      Allerdings sollten die aktuellen Versionen aller wichtigen
      Linux-Distributionen das neue Verzeichnislayout unterstützen, das
      /etc/init.d verwendet, da es für die
      LSB-Kompatibilität (Linux Standard Base) erforderlich ist.
    
      Wenn zu den RPM-Dateien, die Sie installieren,
      MySQL-server gehört, dann sollte der Server
      mysqld nach der Installation einwandfrei
      funktionieren. Sie sollten ihn mithilfe von MySQL starten können.
    
Klappt etwas nicht, dann erhalten Sie weitere Informationen im Abschnitt zur Installation von Binärdistributionen. Siehe auch Abschnitt 2.7, „Installation von MySQL auf anderen Unix-ähnlichen Systemen“.
Hinweis: Für die in den MySQL-Grant-Tabellen aufgeführten Konten gibt es zunächst noch keine Passwörter. Wenn Sie den Server gestartet haben, sollten Sie entsprechend der in Abschnitt 2.9, „Einstellungen und Tests nach der Installation“, beschriebenen Verfahrensweise Passwörter für diese Konten einrichten.
Dies ist eine Übersetzung des MySQL-Referenzhandbuchs, das sich auf dev.mysql.com befindet. Das ursprüngliche Referenzhandbuch ist auf Englisch, und diese Übersetzung ist nicht notwendigerweise so aktuell wie die englische Ausgabe. Das vorliegende deutschsprachige Handbuch behandelt MySQL bis zur Version 5.1.

