mysqladmin ist ein Client zur Durchführung administrativer Aufgaben. Sie können damit Konfiguration und aktuellen Status des Servers überprüfen, Datenbanken erstellen und löschen und vieles mehr.
Rufen Sie mysqladmin wie folgt auf:
shell> mysqladmin [options
] command
[command-arg
] [command
[command-arg
]] ...
mysqladmin unterstützt die in der folgenden Liste beschriebenen Befehle. Einige Befehle nehmen auf den Befehlsnamen folgend ein Argument entgegen.
create
db_name
Erstellt eine neue Datenbank namens
db_name
.
debug
Weist den Server an, Debuginformationen in das Fehlerlog zu schreiben.
drop
db_name
Löscht die Datenbank namens
db_name
und alle in ihr
enthaltenen Tabellen.
extended-status
Zeigt die Serverstatusvariablen und ihre jeweiligen Werte an.
flush-hosts
Synchronisiert alle Daten in den Host-Cache.
flush-logs
Schreibt alle Logs auf Festplatte.
flush-privileges
Lädt die Grant-Tabellen neu (wie
reload
).
flush-status
Löscht die Statusvariablen.
flush-tables
Synchronisiert alle Tabellen auf Festplatte.
flush-threads
Synchronisiert den Thread-Cache.
kill
id
,id
,…
Terminiert Server-Threads. Werden mehrere Thread-Kennungswerte übergeben, dann dürfen in der Liste keine Leerzeichen enthalten sein.
old-password
new-password
Entspricht dem Befehl password
,
speichert das Passwort aber im alten (vor MySQL 4.1
verwendeten) Hashing-Format. (Siehe auch
Abschnitt 5.8.9, „Kennwort-Hashing ab MySQL 4.1“.)
password
new-password
Legt ein neues Passwort fest. Hierdurch wird das Passwort
des Kontos, das Sie bei mysqladmin zur
Verbindung mit dem Server verwenden, auf
new-password
gesetzt. Wenn Sie
also beim nächsten Mal mysqladmin
(oder ein anderes Clientprogramm) über dieses Konto
aufrufen, müssen Sie das neue Passwort angeben.
Wenn der Wert new-password
Leerzeichen oder andere Zeichen enthält, die von Ihrem
Befehls-Interpreter als Sonderzeichen interpretiert
werden, dann müssen Sie es in Anführungszeichen setzen.
Dabei sind unter Windows in jedem Fall doppelte statt
einfache Anführungszeichen zu benutzen, da Letztere bei
der Verarbeitung nicht entfernt, sondern als Teil des
Passworts betrachtet werden. Zum Beispiel:
shell> mysqladmin password "my new password"
ping
Überprüft, ob der Server ausgeführt wird. Der
Rückgabestatus von mysqladmin ist 0,
wenn der Server läuft, andernfalls 1. 0 ist auch im Falle
eines Fehlers wie Access denied
das
Ergebnis, denn hierbei hat der Server die Verbindung zwar
abgewiesen, wird aber trotzdem ausgeführt.
processlist
Zeigt eine Liste aktiver Server-Threads an. Dies ähnelt
der Ausgabe der Anweisung SHOW
PROCESSLIST
. Wird die Option
--verbose
angegeben, dann entspricht die
Ausgabe derjenigen von SHOW FULL
PROCESSLIST
. (Siehe auch
Abschnitt 13.5.4.19, „SHOW PROCESSLIST
“.)
reload
Lädt die Grant-Tabellen neu.
refresh
Synchronisiert alle Tabellen und schließt und öffnet die Logdateien.
shutdown
Beendet den Server.
start-slave
Startet die Replikation auf einem Slave-Server.
status
Zeigt eine kurze Meldung zum Serverstatus an.
stop-slave
Beendet die Replikation auf einem Slave-Server.
variables
Zeigt die Serversystemvariablen und ihre jeweiligen Werte an.
version
Zeigt Versionsinformationen vom Server an.
Alle Befehle lassen sich auf ein beliebiges eindeutiges Präfix kürzen. Zum Beispiel:
shell> mysqladmin proc stat
+----+-------+-----------+----+---------+------+-------+------------------+
| Id | User | Host | db | Command | Time | State | Info |
+----+-------+-----------+----+---------+------+-------+------------------+
| 51 | monty | localhost | | Query | 0 | | show processlist |
+----+-------+-----------+----+---------+------+-------+------------------+
Uptime: 1473624 Threads: 1 Questions: 39487
Slow queries: 0 Opens: 541 Flush tables: 1
Open tables: 19 Queries per second avg: 0.0268
Die Ausgabe des Befehls mysqladmin status zeigt die folgenden Werte an:
Dauer seit dem Serverstart (in Sekunden).
Anzahl der aktiven Threads (Clients).
Anzahl der Abfragen, die seit dem Serverstart von Clients eingegangen sind.
Anzahl der Abfragen, die länger als die durch
long_query_time
angegebene Anzahl von
Sekunden dauerten. Siehe auch
Abschnitt 5.12.4, „Die Logdatei für langsame Anfragen“.
Anzahl der Tabellen, die vom Server geöffnet wurden.
Anzahl der vom Server ausgeführten
flush-*
-, refresh
-
und reload
-Befehle.
Anzahl der derzeit offenen Tabellen.
Umfang des Speichers, der direkt von
mysqld reserviert wurde. Der Wert wird
nur angezeigt, wenn MySQL mit der Option
--with-debug=full
kompiliert wurde.
Maximaler Umfang des Speichers, der direkt von
mysqld reserviert wurde. Der Wert wird
nur angezeigt, wenn MySQL mit der Option
--with-debug=full
kompiliert wurde.
Wenn Sie mysqladmin shutdown beim Herstellen einer Verbindung zu einem lokalen Server mithilfe einer Unix-Socketdatei ausführen, wartet mysqladmin, bis die Prozesskennungsdatei des Servers entfernt wurde, um sicherzustellen, dass der Server korrekt beendet wurde.
mysqladmin unterstützt die folgenden Optionen:
--help
, -?
Zeigt eine Hilfemeldung an und wird dann beendet.
--character-sets-dir=
path
Das Verzeichnis, in dem Zeichensätze installiert sind. Siehe auch Abschnitt 5.11.1, „Der für Daten und zum Sortieren benutzte Zeichensatz“.
--compress
, -C
Komprimiert alle Daten, die zwischen Client und Server ausgetauscht werden, sofern beide die Komprimierung unterstützen.
--count=
,
N
-c
N
Anzahl der Iterationen, die für die wiederholte
Befehlsausführung erforderlich sind. Funktioniert nur mit
der Option --sleep
.
--debug[=
,
debug_options
]-#
[
debug_options
]
Schreibt ein Debuglog. Der String
debug_options
heißt häufig
'd:t:o,
.
Standardwert ist
file_name
''d:t:o,/tmp/mysqladmin.trace'
.
--default-character-set=
charset_name
Verwendet charset_name
als
Standardzeichensatz. Siehe auch
Abschnitt 5.11.1, „Der für Daten und zum Sortieren benutzte Zeichensatz“.
--force
, -f
Fordert für den Befehl drop
keine
Bestätigung an. Bei mehreren Befehlen erfolgt auch bei
Auftreten eines Fehlers kein Abbruch.
db_name
--host=
,
host_name
-h
host_name
Stellt eine Verbindung zum MySQL Server auf dem angegebenen Host her.
--password[=
,
password
]-p[
password
]
Verwendet das angegebene Passwort zur Verbindung mit dem
Server. Wenn Sie die Kurzform der Option
(-p
) verwenden, dürfen Sie
kein Leerzeichen zwischen Option und
Passwort setzen. Lassen Sie den Wert
password
auf die Option
--password
bzw. -p
folgend weg, dann werden Sie zur Eingabe des Passworts
aufgefordert.
Die Angabe eines Passworts direkt auf der Befehlszeile ist als nicht sicher einzuordnen. Siehe auch Abschnitt 5.9.6, „Wie Sie Ihre Kennwörter sicher halten“.
--port=
,
port_num
-P
port_num
Die TCP/IP-Portnummer, die für die Verbindung verwendet werden soll.
--protocol={TCP|SOCKET|PIPE|MEMORY}
Das zu verwendende Verbindungsprotokoll.
--relative
, -r
Zeigt bei gemeinsamer Verwendung mit der Option
--sleep
den Unterschied zwischen
aktuellem und vorherigem Wert. Derzeit funktioniert diese
Option nur mit dem Befehl
extended-status
.
--silent
, -s
Wenn keine Verbindung zum Server hergestellt werden kann, erfolgt eine stillschweigende Beendigung.
--sleep=
,
delay
-i
delay
Führt Befehle wiederholt aus, wobei dazwischen die mit
delay
angegebene Anzahl von
Sekunden verstreicht. Die Option --count
bestimmt die Anzahl der Iterationen.
--socket=
,
path
-S
path
Bei Verbindungen mit localhost
ist dies
die zu verwendende Unix-Socketdatei bzw. (unter Windows)
der Name der zu verwendenden Named Pipe.
--user=
,
user_name
-u
user_name
Verwendet den angegebenen MySQL-Benutzernamen zur Verbindung mit dem Server.
--verbose
, -v
Ausführlicher Modus. Es werden zusätzliche Angaben zur Tätigkeit des Programms ausgegeben.
--version
, -V
Zeigt die Versionsinformation an und wird dann beendet.
--vertical
, -E
Erzeugt eine vertikale Ausgabe. Dies ähnelt
--relative
, die Ausgabe erfolgt jedoch
vertikal.
--wait[=
,
count
]-w[
count
]
Wenn die Verbindung nicht hergestellt werden kann, erfolgt
anstelle eines Abbruchs nach einer Wartezeit ein neuer
Verbindungsversuch. Wenn ein
count
-Wert spezifiziert wird,
gibt dieser die Anzahl der Wiederholungsversuche an.
Standardmäßig erfolgt genau eine Wiederholung.
Sie können mit der Syntax
--
auch die folgenden Variablen einstellen:
var_name
=value
Es ist ferner möglich, Variablen über die Syntax
--set-variable=
oder var_name
=value
-O
einzustellen. Diese Syntax ist jedoch
veraltet.
var_name
=value
Dies ist eine Übersetzung des MySQL-Referenzhandbuchs, das sich auf dev.mysql.com befindet. Das ursprüngliche Referenzhandbuch ist auf Englisch, und diese Übersetzung ist nicht notwendigerweise so aktuell wie die englische Ausgabe. Das vorliegende deutschsprachige Handbuch behandelt MySQL bis zur Version 5.1.