Um mehrere Server manuell über die Befehlszeile zu starten,
können Sie die erforderlichen Optionen ebenfalls über die
Befehlszeile oder in einer Optionsdatei angeben. Die
Verwendung einer Optionsdatei ist praktischer. Sie müssen
aber in jedem Fall sicherstellen, dass jeder Server eigene
Optionen zugeordnet bekommt. Zu diesem Zweck erstellen Sie
für jeden Server eine Optionsdatei und übergeben dem Server
beim Start den Dateinamen mit der Option
--defaults-file
.
Angenommen, Sie wollen mysqld über Port
3307 mit dem Datenverzeichnis C:\mydata1
und mysqld-max über Port 3308 mit dem
Datenverzeichnis C:\mydata2
ausführen.
(Vergewissern Sie sich zu diesem Zweck vor dem Starten der
Server, dass die Datenverzeichnisse vorhanden sind und jeweils
eine eigene Kopie der mysql
-Datenbank mit
den Grant-Tabellen enthalten.) Erstellen Sie nun zwei
Optionsdateien. Legen Sie beispielsweise eine Datei namens
C:\my-opts1.cnf
an, die wie folgt
aussieht:
[mysqld] datadir = C:/mydata1 port = 3307
Legen Sie nun eine zweite Datei namens
C:\my-opts2.cnf
an, die wie folgt
aussieht:
[mysqld] datadir = C:/mydata2 port = 3308
Jetzt starten Sie die Server mit jeweils eigener Optionsdatei:
C:\>C:\mysql\bin\mysqld --defaults-file=C:\my-opts1.cnf
C:\>C:\mysql\bin\mysqld-max --defaults-file=C:\my-opts2.cnf
Unter NT starten beide Server in den Vordergrund (d. h. eine Eingabeaufforderung wird erst wieder angezeigt, wenn der Server später beendet wird); Sie müssen deswegen zwei Befehle in separaten Konsolenfenstern ausführen.
Um die Server herunterzufahren, müssen Sie mit jedem Server unter Angabe der entsprechenden Portnummer eine Verbindung herstellen:
C:\>C:\mysql\bin\mysqladmin --port=3307 shutdown
C:\>C:\mysql\bin\mysqladmin --port=3308 shutdown
Mit Servern, die auf die beschriebene Weise konfiguriert
wurden, können Clients über TCP/IP Verbindungen herstellen.
Wenn Ihre Windows-Version Named Pipes unterstützt und Sie
Named-Pipe-Verbindungen auch zulassen wollen, dann verwenden
Sie die Server mysqld-nt oder
mysqld-max-nt und geben Sie Optionen an,
die die Named Pipe aktivieren und den zugehörigen Namen
definieren. Jeder Server, der Named-Pipe-Verbindungen
unterstützt, muss einen eindeutigen Namen für die Pipe
verwenden. Beispielsweise könnte die Datei
C:\my-opts1.cnf
wie folgt aussehen:
[mysqld] datadir = C:/mydata1 port = 3307 enable-named-pipe socket = mypipe1
Starten Sie den Server in diesem Fall wie folgt:
C:\> C:\mysql\bin\mysqld-nt --defaults-file=C:\my-opts1.cnf
Ändern Sie C:\my-opts2.cnf
auf ähnliche
Weise für die Verwendung durch den zweiten Server ab.
Eine ähnliche Vorgehensweise gilt für Server, die
Verbindungen über gemeinsamen Speicher unterstützen sollen.
Sie aktivieren solche Verbindungen mit der Option
--shared-memory
und vergeben dann für jeden
Server mit der Option
--shared-memory-base-name
einen eindeutigen
Namen für den freigegebenen Speicher.
Dies ist eine Übersetzung des MySQL-Referenzhandbuchs, das sich auf dev.mysql.com befindet. Das ursprüngliche Referenzhandbuch ist auf Englisch, und diese Übersetzung ist nicht notwendigerweise so aktuell wie die englische Ausgabe. Das vorliegende deutschsprachige Handbuch behandelt MySQL bis zur Version 5.1.