Um ein MySQL-Programm über die Befehlszeile (d. h. von Ihrer
Shell bzw. an der Eingabeaufforderung) aufzurufen, geben Sie den
Programmnamen gefolgt von allen erforderlichen Optionen oder
anderen Argumenten ein, mit denen Sie dem Programm mitteilen, was
es tun soll. Die folgenden Befehle zeigen einige beispielhafte
Programmaufrufe. „shell>
“
stellt dabei die Eingabeaufforderung für Ihren
Befehls-Interpreter dar, ist also nicht Bestandteil der Eingabe.
Welche Eingabeaufforderung angezeigt wird, hängt vom verwendeten
Befehls-Interpreter ab. Typische Eingabeaufforderungen sind
$
bei sh oder
bash, %
bei
csh oder tcsh und
C:\>
bei den Windows-Interpretern
command.com oder cmd.exe.
shell>mysql -u root test
shell>mysqladmin extended-status variables
shell>mysqlshow --help
shell>mysqldump --user=root personnel
Argumente, die mit einem einzelnen oder doppelten Bindestrich
(‘-
’,
‘--
’) beginnen, sind
Optionsargumente. Optionen geben in der Regel die Art der
Verbindung an, die ein Programm zum Server herstellen soll, oder
betreffen den Betriebsmodus. Die Optionssyntax ist in
Abschnitt 4.3, „Angabe von Programmoptionen“, beschrieben.
Nichtoptionsargumente (d. h. Argumente ohne führenden
Bindestrich) übergeben zusätzliche Informationen an das
Programm. So interpretiert etwa das Programm
mysql das erste Nichtoptionsargument als
Datenbanknamen; der Befehl mysql -u root test
gibt also an, dass Sie die Datenbank test
verwenden wollen.
Die nachfolgenden programmspezifischen Abschnitte geben auch an, welche Optionen das betreffende Programm versteht, und beschreiben die Bedeutung aller weiteren Nichtoptionsargumente.
Einige Optionen sind zahlreichen Programmen gemeinsam. Die
häufigsten hiervon sind --host
(oder
-h
), --user
(oder
-u
) und --password
(oder
-p
); sie alle dienen der Angabe von
Verbindungsparametern. Angegeben werden auf diese Weise der Host,
auf dem der MySQL Server ausgeführt wird, sowie der Benutzername
und das Passwort Ihres MySQL-Kontos. Alle MySQL-Clientprogramme
verstehen diese Optionen; sie gestatten Ihnen, festzulegen, mit
welchem Server eine Verbindung hergestellt werden soll und welches
Konto auf dem Server zu verwenden ist.
Sie werden möglicherweise feststellen, dass Sie beim Aufruf von
MySQL-Programmen den Pfadnamen zum Verzeichnis
bin
angeben müssen, in dem sie installiert
sind. Dies ist wahrscheinlich der Fall, wenn Sie beim Versuch, ein
MySQL-Programm aus einem anderen als diesem Verzeichnis
aufzurufen, die Fehlermeldung „Program not found“
erhalten. Um die Verwendung von MySQL praktischer zu gestalten,
können Sie den Pfadnamen des Verzeichnisses
bin
zu Ihrer Umgebungsvariablen
PATH
hinzufügen. Danach können Sie ein
Programm durch Eingabe des Programmnamens aufrufen und müssen den
Pfadnamen nicht mehr angeben. Wenn Sie beispielsweise
mysql in
/usr/local/mysql/bin
installiert haben,
können Sie es nachfolgend über die Eingabe
mysql; aufrufen; das Eingeben von
/usr/local/mysql/bin/mysql ist dann nicht mehr
notwendig.
Informationen zur Einstellung Ihrer Umgebungsvariable
PATH
finden Sie in der Dokumentation zu Ihrem
Befehls-Interpreter. Die Syntax zur Einstellung von
Umgebungsvariablen ist Interpreter-spezifisch.
Dies ist eine Übersetzung des MySQL-Referenzhandbuchs, das sich auf dev.mysql.com befindet. Das ursprüngliche Referenzhandbuch ist auf Englisch, und diese Übersetzung ist nicht notwendigerweise so aktuell wie die englische Ausgabe. Das vorliegende deutschsprachige Handbuch behandelt MySQL bis zur Version 5.1.